
Verbreitungsgebiet der romanischen Sprache
Bei der Schweizer Volkszählung von 1990 gaben 66’356 Menschen Romanisch als regelmässig gesprochene Sprache an, davon bezeichneten sie 39’632 als Hauptsprache. Im Jahre 2000 gaben nur noch 35’095 Romanisch als Hauptsprache an. |
Das Sursilvan ist das grösste bündnerromanische Idiom. Gesprochen wird es im Gebiet des Vorderrheintals und in dessen Seitentälern.
Sursilvan: verbreitet im Vorderrheintal und dessen Seitentälern (bei Tujetsch und in der Val Medel der eigene Dialekt Tuatschin) sowie in der Region Imboden (Il Plaun) mit den Ortschaften Domat/Ems, Rhäzüns (Razén), Bonaduz und Trin. Letztere Ortsdialekte gehören aufgrund ihrer sprachlichen Merkmale zwar eigentlich zum Sutsilvan, geschrieben wird jedoch nur Sursilvan. Sutsilvan: in Gebieten des Hinterrheins, nämlich in den Berggemeinden des Domleschgs (Tumleastga) und des Heinzenbergs (Mantogna), sowie im Schams (Schons) und im Val Ferrera Surmiran: verbreitet im Albulatal, in der Gemeinde Vaz/Obervaz und im Oberhalbstein (Sursès) Putér: im Oberengadin und in Bergün/Bravuogn, das geografisch nicht zum Engadin gehört und einen dem Surmiran nahestehenden Ortsdialekt aufweist Vallader: verbreitet im Unterengadin und im Münstertal (dort in der Dialektvariante Jauer) |
Die Aufreihung entspricht der Verbreitung von West nach Ost. Putér und Vallader werden von den Romanen auch als Rumantsch Ladin zusammengefasst und in der Hymne Chara lingua da la mamma besungen („chara lingua da la mamma, tü sonor rumantsch ladin…“).
Jedes dieser fünf Idiome hat eine eigene Schriftsprache entwickelt, die allerdings selbst einen Kompromiss zwischen verschiedenen Orts- und Regionaldialekten darstellt. Solche Regionaldialekte sind etwa im Surmeirischen das Sursès (gesprochen im Oberhalbstein) und das Sutsès (gesprochen u. a. im Albulatal) sowie im Unterengadinischen das Jauer (gesprochen im Münstertal). |
